Testberichte

 

Test HDTV 1/2021

JVC DLA-N5BE

(…)

HDR-Optimierung wie noch nie

„Normalerweise trauern wir bei Projektoren einer fehlenden Dolby-Vision-Bildverarbeitung hinterher, doch was JVC mit HDR10-Quellen ermöglicht, übertrifft selbst unsere Ansprüche: Noch nie zuvor haben wir bei einem Projektor, Fernseher oder Abspielgerät derart umfangreiche HDR-Nachbearbeitungsmöglichkeiten gesehen. Besonders attraktiv für eine Bildkalibrierung sind die  manuellen HDR10-Anpassungen, die für dunkle und helle Bereiche ebenso vorgenommen werden können wie für unterschiedliche HDR-Clipping-Stufen. (…)

Egal ob mit oder ohne Anpassung: der DLA-N5BE zeigt eine exzellente HDR-Filmbilddarstellung mit butterweichen Übergängen nahe Tiefschwarz und eine beeindruckende Farblichtleistung. Die native Schwarz- und Kontrastdarstellung des DLA-N5BE ist dabei so gut, dass LED-LCD-Fernseher hierbei ebenso ins Hintertreffen geraten wie DLP-Projektoren. (…)

Der DLA-N5BE wartet mit der leistungsstärksten automatischen HDR-Optimierung auf, die wir bislang testen konnten. Im Grundsatz hilft die adaptive HDR-Dynamikanpassung  in vier Bereichen: Sie können HDR-Signale passgenau auf Ihre Leinwandgröße optimieren, zu dunkle Bildanteile aufhellen, leuchtschwache HDR-Lichter brillanter wiedergeben und die HDR-Darstellung kontrastreicher gestalten – ohne Detailverluste zu provozieren wohlgemerkt. Am meisten hat uns hierbei beeindruckt, dass JVCs HDR-Anpassung nicht dazu neigt, zu viele Bildbereiche gleichzeitig bearbeiten zu wollen. Mit leuchtschwachen HDR-Bildern wie in „Alita Battle Angel“ zeigen sich dank der Kinooptimierung vorrangig HDR-Lichter brillanter, während Hauttöne und dunkle Bildbereiche so satt und harmonisch bleiben, wie es die Quelle verlangt. Umgekehrt zeigen dynamische HDR-Szenen in „Der große Gatsby“ und „Pan“ keine Detailverluste und der DLA-N5BE verfremdet das Quellsignal nicht, sondern sorgt lediglich für eine harmonischere Ausbalancierung von Licht und Schatten, insbesondere bei vollflächig hellen Bildszenen. (…)

Ungeachtet der Lampentechnik bietet der DLA-N5BE mehr HDR-Optimierungsmöglichkeiten, als es andere Projektoren oder gar Fernseher bislang zeigen und die Liebe zum Detail merkt man selbst der XXL-Anleitung an. Dass sich HDR-Inhalte nur für Fernseher, aber nicht für die große Leinwand eignen, mit diesem Vorurteil räumt JVC nun endgültig auf und in Anbetracht der harmonischen Bildansteuerung, satten Farben, tiefen Schwarzwerte und zugleich exzellenten Durchzeichnung kratzt der DLA-N5BE vehement an unserer Referenz-Bildwertung. Müssten wir unser Bilderlebnis mit DLA-N5BE in wenigen Worten zusammenfassen, so lautet unser Urteil: Traumhaft schön.“

Christian Trozinski

 

      
 

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Test DLA-N5B in video Ausgabe 7/19

 

Black HDR-Beauty

(…) „Die gute Nachricht für Freunde des gediegenen highendigen Heimkinos ist klar: Endlich bietet jemand dem Monopolisten Sony die Stirn im Segment der Dreichip-4K-Beamer. Und schon vom Start weg hat diese Konkurrenz zumindest die Qualität belebt. (…) Schon beim Kräftemessen der technischen Daten sind die beiden Geräte nicht allzuweit voneinander entfernt, doch JVC bietet ein Qualitätsfeature, das ihm vor allem bei der gewaltigen Bilddynamik von HDR einen immensen Vorsprung verschafft: eine Irisblende.

 

HDR-Elektronik

Beamer können nicht annähernd die Lichtausbeute und Farbvielfalt liefern, die die HDR-Quellen zumindest theoretisch erwarten – wenn das Bild Heimkinogröße erreichen soll. Und dann ist die erzielte Helligkeit, die stets absolut normiert sein sollte, abhängig von Größe und Art der Leinwand. JVC hat den maximalen Farbumfang den teureren Modellen N7 und NX9 vorbehalten (…). Nun erkennen wir jedoch auch beim N5 in unseren Spektralmessungen schmalbandige Ausfilterungen von Cyan und Gelb, was auf eine exzellente Abstimmung der dichroitischen Spiegel und Prismen schließen lässt, die das Licht auf die Grundfarben aufteilen – oder halt doch auf ein zusätzliches Optimierungsfilter. Interessanterweise liegt der DCI-Kinofarbraum des JVC mit 90% DCI bzw. 67% BT.2020 jetzt schon ein kleines bisschen über dem, was alle Konkurrenten von Sony (ohne Licht schluckende Zusatzfilter) anbieten.
Besonders pfiffig ist JVC die automatische HDR-Verarbeitung gelungen. Hier wird zusätzlich zur Umschaltung auf HDR10, HLG oder BT.2020-Farben die Wiedergabekurve an die Metadaten für MaxCLL (hellstes Pixel im Film) und Max-FALL (hellster Filmbilddurchschnnitt) angepasst. (…)

Jetzt gibt es eine Automatik, die aufgrund der anliegenden Metadaten, die auch im Menü angezeigt werden, diese drei Regler verändert. Wer dabei mehr oder weniger stark vorgehen möchte, kann diese Automatik in ihrer Eingriffsweise mehrstufig abstimmen. In unseren Tests mit Realfilmen oder Metadaten aus dem Signalgenerator waren die Ergebnisse stets besser als ohne Korrektur.

Wem diese wirklich durchdacht umgesetzte HDR-Verarbeitung nicht ausreicht, der sollte über eine Zuspielung mit unserem Referenz-UHD-Player Panasonic UB-9004 nachdenken. Die Firma seht JVC sehr nahe, sodass der im Player integrierte HDR-Optimierer zusammen mit dem Beamer von JVC entwickelt wurde. (…)

 

Alle Optionen offen

(…) Gut dazugelernt hat die Bewegungsglättung. Sie arbeitet mit UHD-Material und zeigt weniger Artefakte als bekannt. Sie wird durch „Bewegungsverbesserung“ ergänzt, eine Schaltung, die die Bewegtbildschärfe dadurch erhöht, dass sich schnell umschaltende Inhalte im folgenden Bild schon einmal anteilig subtrahiert werden. Nachzieher werden damit verringert, was größtenteils gut klappt.  Bei zu starker Anwendung entstehen allerdings wieder Schatten an einigen Objektkanten. Dennoch ist die Bewegtbildschärfe des JVC sehr hochwertig, was einen großen Teil zum detailreichen 4K-Charakter beiträgt. (…)

Überhaupt ist die saubere Abstimmung der Vorgaben extrem lobenswert. Farbtemperaturen, Farbräume und Gammakurven lagen nahezu dort, wo die Standards sie haben wollen. Den N5 kann man auspacken, die gewünschte Norm einstellen und sofort ein Bild genießen, das mmit Abstand zum besten seiner Klasse gehört.

 

Fazit

"JVC hat dem DLA-N5 eine besonders gelungene HDR-Abstimmung verpasst. Bei klassischem HD liegt er eh nah an Studioperformance. Auch wenn 6000 Euro nicht gerade ein Einstiegspreis sind, bietet er dafür mehr Bildspaß als viele andere Beamer bis 10.000 Euro.“
 

Redaktion video, Roland Seibt

 

      
 

 

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